(Juni, 2023) Tatsächlich könnten die Immobilienpreise in den nächsten Monaten weiter fallen, und die Gefahr von Insolvenzen nimmt zu. Dies ist das Ergebnis einer Markteinschätzung, zu der das Beratungsunternehmen Rueckerconsult namhafte Immobilienfachleute eingeladen hatte.
Laut Expertenmeinungen wird erwartet, dass die Preise weiterhin sinken werden, bevor sich eine Stabilisierung abzeichnet. Der Prozess der Preisfindung ist noch nicht abgeschlossen, heißt es. Bankenmanager prognostizieren eine mögliche Stabilisierung der Immobilienpreise frühestens im Jahr 2024. Ein Grund dafür ist der anhaltende Druck seitens der Zentralbanken zur Zinserhöhung sowie die Verunsicherung der Marktteilnehmer, die beide den Transaktionsmarkt stark beeinträchtigen. Die Preiskorrektur auf dem Wohnungsmarkt schreitet zwar langsamer voran, die Preise würden jedoch voraussichtlich erst Ende dieses oder im Verlauf des nächsten Jahres ihren Tiefpunkt erreichen. Zudem warnt man vor der zunehmenden Gefahr von Insolvenzen aufgrund der vielen anstehenden Anschlussfinanzierungen für Transaktionen, insbesondere für die Entwickler von Eigentumswohnungen, die sich bereits im Überlebenskampf befinden.
Die Experten sind sich einig, dass eine wirkliche Belebung des Marktes im Jahr 2023 aufgrund des anhaltenden Drucks von Zinserhöhungen und der Verunsicherung der Marktteilnehmer nicht zu erwarten ist. Experten rechnen mit ein bis zwei weiteren Zinsschritten, die eine Erholung verzögern. Diese Prognose wird durch die aktuellen Preisabschläge von bis zu 30 % am Markt gestützt.
Besonders betroffen von der aktuellen Marktsituation sind die Entwickler von Eigentumswohnungen. Sie befinden sich bereits im Überlebenskampf, insbesondere wenn sie ihre Projekte nicht an Investoren für Mietwohnungen verkaufen können. Es werden derzeit Preisnachlässe von 20 bis 25 % bei Neubauprojekten beobachtet. Damit dürfte allerdings die Preiskorrektur am Wohnungsmarkt allmählich zum Stillstand gekommen sein. Der Tiefpunkt der Wohnungspreise wird voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres erreicht.
Für Bestandsimmobilien sind die Preise für Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen bereits um etwa 19 % gefallen, im Neubau sogar um 25 %. Dennoch bedeutet dies nicht zwangsläufig eine Marktberuhigung. Denn laut Experten erreichen immer mehr Immobilienentwickler ihre finanziellen Grenzen, insbesondere wenn sie aufgrund bestehender städtebaulicher Verträge weiterhin bauen müssen. Zusätzlich werden derzeit viele energetisch schlechte Bestandsportfolios zum Verkauf angeboten, aber potenzielle Käufer haben Schwierigkeiten, die Kosten für die energetische Sanierung zu kalkulieren.
Die aktuelle Einschätzung der Experten deutet darauf hin, dass der deutsche Immobilienmarkt vor weiteren Herausforderungen steht. Die Preise könnten vorerst weiter fallen, bevor eine Stabilisierung eintritt. Für Immobilieneigentümer ist es wichtig, die Marktentwicklung im Auge zu behalten und bei Verkaufsabsichten realistische Preisvorstellungen zu haben. Kaufinteressenten sollten die Möglichkeit nutzen, nach günstigen Gelegenheiten zu suchen. Es ist ratsam, die weitere Entwicklung des Immobilienmarkts aufmerksam zu verfolgen und unseren fachkundigen Rat einzuholen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
>> Entwicklung Immobilienmarkt Köln (September, 2023)